Donnerstag, 13. September 2018
Sabah - Der nördliche Teil Borneos
Hallo zusammen!

Vom 30. August bis zum 2. September verbrachte ich ein verlängertes Wochenende in einem der malaysischen Bundesstaaten der Insel Borneo namens Sabah. Hierbei war der ursprüngliche Plan, die Tage zusammen mit Umar in Kota Kinabalu und Umgebung zu verbringen. Allerdings machten uns die Einreisebestimmungen einen Strich durch die Rechnung. Nachdem man von der malaysischen Botschaft in Deutschland bzw. in seinem Fall Nigeria ein vorläufiges Visum bekommt, um erstmalig in Malaysia einreisen zu dürfen, müssen alle Studenten ihren Reisepass im Studentenwerk abgeben, um das sechs Monate lang gültige Multiple Entry Visa zu erhalten. Damit darf man das Land beliebig oft verlassen und wieder einreisen. Obwohl wir beide mittlerweile die gleichen Stempel, also die Multiple Entry Visa in unseren Reisepässen haben, durfte Umar nicht in den östlichen Teil des Landes besuchen, sondern musste noch am selben Tag zurück nach Kuala Lumpur fliegen. Wie absurd, wenn man bedenkt, dass wir das Land nicht mal verlassen haben, sondern uns immer noch in Malaysia befinden! Für Menschen aus den beispielhaft genannten Ländern Pakistan, Nigeria, Bangladesch und sogar aus „Westmalaysia“ gelten gesonderte Einreisebestimmungen. Diese müssen sich vorher um ein Extra-Visum bewerben. Eine der Begründungen der Beamten am Flughafen für diese Gesetze war, dass sich Nigerianer getarnt als Studenten oft in Sabah niederlassen und die einheimischen Frauen heiraten… Nach vierstündigem Aufenthalt auf dem Flughafen inklusive erfolglosen Verhandlungsversuchen mussten wir uns schließlich verabschieden und ich mein Wochenende allein antreten.



Nachdem ich mir einen Proton gemietet habe und zum ersten Mal selber Linksverkehr gefahren bin…



…fuhr ich zur Unterkunft, mit der ich sehr zufrieden war.



Der erste Tagesauflug führte mich am 4.095 m hohen Mount Kinabalu vorbei…



…zu den Poring Hot Springs, einem Thermalquellen- und Naturschutzgebiet nahe des Ortes Ranau. In diesem Gebiet befinden sich neben den schwefelhaltigen Naturbädern auch ein Schmetterlingspark, ein botanischer Garten sowie ein Wanderweg zu zwei Wasserfällen und einer Fledermaushöhle.



Es fliegen wahnsinnig viele Schmetterlinge in dem Park umher. Trotzdem ist es ziemlich schwierig, sie mit der Kamera einzufangen.



Einer der vielen mächtigen Bäume des Regenwalds.



Man sollte keine Höhenangst haben, wenn man den Canopy Walk bestreitet. Insbesondere, wenn die Hängebrücken in bis zu 43 m Höhe dann doch anfangen, zu wackeln und zu schaukeln.

bat cave (mp4, 8,192 KB)

Ein kleiner Videoausschnitt des aufgeregten Treibens aus den Fledermaushöhlen. Ein bisschen unheimlich, nicht wahr?



Am nächsten Tag erkundete ich die Innenstadt von Kota Kinabalu, der Hauptstadt des Bundesstaates Sabah, welche früher unter dem Namen Jesselton bekannt war. Hier zu sehen ist hier der Jesselton Point…



…von der aus die Fähren zu den nahegelegenen Inseln Gaya, Manukan, Mamutik und Sulug starten.



Ein wunderschöner Sonnenuntergang am Tanjung Aru Beach!



Abends lädt der Perdana Park mit seinen Wasserspielen zum Schlendern und Entspannen ein.



Fast an jeder Ecke findet man ein Restaurant, welches frischen Fisch bzw. Meeresfrüchte anbietet. Am Eingang kann man sich die noch lebenden Tiere auswählen, …



…die dann zubereitet und mit Reis serviert werden. Frischer geht’s nicht!



Dieser Hund steht beispielhaft für die unzähligen streunenden Hunde, die insbesondere nachts unheimlich sein können. Tollwut-Impfung ist ein absolutes Muss!



Ein Paradebeispiel für die unterschiedliche Preisgestaltung, der man überall an touristischen Orten in Malaysia begegnet. Ausländer zahlen in diesem Museum mehr als das Siebenfache des für Einheimische geltenden Preises. 15 RM entsprechen dabei aber trotzdem nur ungefähr 3 €.



Im Mari Mari Cultural Village können das Leben und die Kultur der Ureinwohnerstämme Borneos bestaunt werden. Die Stämme Dusun, Rungus, Lundayeh, Bajau und Murut präsentierten ihre ursprünglichen Häuser, Traditionen, Rituale, Gesänge, Tänze und Essgewohnheiten. Hier zu sehen ist die Herstellung von Reiswein – natürlich mit anschließender Verkostung.



Der Wohnraum eines typischen Hauses der Ureinwohner.



Seile, Westen und andere Kleidungsstücke werden oft durch Abschaben von Baumrinde und erneutes Zusammenfügen der Fasern hergestellt.



Eine Musik- und Tanzaufführung der Ureinwohner.



Dem Kult des Headhuntings, also der Jagd nach Köpfen, wurde bis in die 80er Jahre nachgegangen. Der Stamm der Murut galt dabei als besonders grausam. Das Töten und Köpfen von Menschen aus anderen Stämmen konnte viele Gründe haben. Wer heiraten wollte, musste einen Kopf als Geschenk für die Braut bzw. ihrer Familie vorweisen können. Köpfen, die in der Sonne getrocknet, geschrumpft und vor dem eigenen Haus aufgespießt wurden, wurden Glück bringende und schützende Kräfte zugesprochen. Je mehr Menschen man umgebracht hatte, desto höher stieg das Ansehen im eigenen Stamm. Natürlich lebte man fortan umso gefährlicher, da nicht nur das Rachebedürfnis der feindlichen Stämme, sondern auch der Wert des eigenen Kopfes stieg.